Brandschutz mit Kalziumsilikatplatten erfüllen

Die Kalziumsilikatplatte wird auch als Wohnklimaplatte bezeichnet. Hergestellt aus dem Mineral Kalziumsilikat, bestehen die Platten aus Kalk, feinem Sand und Zellulose. Diese Materialien werden mit Wasserdampf verpresst, sodass sich ein diffusionsoffenes Gefecht bildet. Die Platten sind extrem hart und klimatisieren als Innendämmung die Räume hervorragend. Sie beugen Schimmelbildung vor, indem sie Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und auch wieder an die Raumluft abgeben. Der Dämmwert einer Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten liegt allerdings nur im Durchschnitt: Es handelt sich um 0,05 bis 0,065 W/(mK). Besonders interessant ist, dass die Kalziumsilikatplatte als mineralisches Baumaterial nicht ausgetauscht werden müssen. Die Platten halten so lange wie das Haus, sie sind also sehr ökonomisch. Wie genau die Wand über der Platte gestaltet wird, ist offen: Eine atmungsaktive Silikatfarbe kann genauso verwendet werden wie eine diffusionsoffene Glasfaser-Tapete. Papiertapeten eignen sich dagegen nicht.

Kalziumsilikatplatten sind nicht nur hitzebeständig, sie sind feuerfest und gelten als Hochtemperatur-Isolierung. Im Feuerungsbau werden sie schon länger verwendet, und seit einigen Jahren nutzt man sie auch für die Innendämmung bei Gebäudesanierungen. Die formstabilen und druckfesten Platten sind nicht brennbar und als vorbeugender Brandschutz hervorragend geeignet. Diese tollen Eigenschaften hat die Kalziumsilikatplatte aufgrund der Materialien, aus der sie hergestellt wird. Es sind also keine zusätzlichen brandhemmenden Chemikalien nötig. Aus diesem Grund ist die Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten gesundheitlich unbedenklich. Da die diffusionsoffenen Platten zudem noch Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen, die sie auch wieder abgeben, kühlen sie sich im Falle eines Brandes selbst.

Wenn Sie ein altes Haus sanieren, sollten Sie unbedingt an eine gute Dämmung der Räume denken. Die Dämmstoffplatten werden aus porösen Kalziumsilikaten und etwa fünf Prozent Zellstoff hergestellt. Die Porosität sorgt dafür, dass beim Altbau sanieren die auftretende Feuchtigkeit rasch wieder trocknet. Der hohe ph-Wert der Kalziumsilikatplatten verhindert zudem ein Wachstum von Schimmelpilz. Außerdem sorgen Sie für ein gesundes Raumklima, sparen Energiekosten und erhalten den Wert Ihrer Immobilie

Kalziumsilikatplatten haben, sowohl als Deckendämmung als auch in der Innendämmung (Wände) zahlreiche Vorteile. Die Platten sind hitzebeständig beziehungsweise feuerfest und erfüllen damit alle Anforderungen an den Brandschutz. Die diffusionsoffenen Kalziumsilikatplatten nehmen Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und geben sie gegebenenfalls auch wieder an die Raumluft ab. Sie nehmen aber auch angesammelte Feuchtigkeit an Dampfsperren zwischen Wand und Dämmplatte auf. Somit ist die Kalziumsilikatplatte als Schimmelvorbeugung sinnvoll. Aber eigentlich geht es bei einer Dämmplatte nicht nur um Schimmelvorbeugung und Brandschutz, sondern in erster Linie darum, die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern. Und auch das tun die Kalziumsilikatplatten in hervorragender Art und Weise. Die Immobilienwerte werden bei einer Sanierung mit diesen Platten erhalten. Gleichzeitig sind die aus Kalk, Sand und Zellulose bestehenden Platten ökologisch einwandfrei. Sie halten so lange wie jeder andere mineralische Baustoff auch und werden vermutlich erst zusammen mit dem Haus entsorgt. Diese Entsorgung ist dann auch noch leicht. Kalziumsilikatplatten haben einen U-Wert, der sich mit den Vorgaben der EnEV vereinbaren lässt. Eine sechs Zentimeter dicke Dämmung (innen) mit Kalziumsilikatplatten hat einen U-Wert von 0,76 W/m2K. Abhängig von der Art des Gebäudes (Altbau, saniert oder Neubau, Verbindung mit einer Außendämmung oder reine Innendämmung) variieren die Vorgaben der EnEV.

Kalziumsilikatplatten können selbstverständlich auch als Deckendämmung und Wanddämmung im Keller eingesetzt werden. Da die Platten Schimmel vorbeugen und diffusionsoffen sind, machen sie hier besonders viel Sinn.

Kalziumsilikatplatten können in jedem Gebäude als Innendämmung eingesetzt werden. Da sie die Anforderungen der Brandschutzklasse A1 erfüllen, sind sie auch für den Brandschutz in Garagen geeignet.

Wände, Decken, Laibungen: Kalziumsilikatplatten lassen sich überall als Innendämmung anbringen. Voraussetzung ist, dass der Platz für die bis zu mehrere Zentimeter dicken Platten ausreicht. Natürlich eignen sich die Platten auch als Deckendämmung.

Generell unterliegen Dämmungen in Deutschland sehr strengen Brandschutznormen. Aber dieser Brandschutz ist nur gewährleistet, wenn die Dämmstoffe korrekt montiert werden. Sieht man sich die Brandschutzklassen gängiger Dämmstoffe an, mag es zweifelhaft erscheinen, ob man überhaupt dämmen will. Eine gute Dämmung der Fassade spart 30 Prozent der Wärmeverluste des Hauses ein, bei einer guten Dachdämmung sind es 20 Prozent. Auf die Dämmung zu verzichten ist also keine Option.

Glaubt man der IDF-Schadendatenbank, ist bis ins Jahr 2019 Elektrizität mit 31 Prozent die häufigste Ursache für Brände. Direkt dahinter folgen mit 22 Prozent Ursachen "Sonstiges und unbekannt", erst danach geht es um menschliches Fehlverhalten "19 Prozent). Die vermutlich größte Brandkatastrophe der letzten paar Jahre war der Brand des Greenfell-Towers in London im Jahr 2017. Hier konnte sich ein vom Kühlschrank verursachter Brand (Ursache: Elektrizität) über die Dämmung im gesamten Gebäude verbreiten. Vorbeugender Brandschutz ist also in erster Linie eine Dämmung, die Brände nicht befeuert, sondern bestenfalls erstickt.

Den perfekten Dämmstoff gibt es natürlich nicht, aber es gibt Brennstoffe, die schwer entflammbar oder nicht brennbar sind. Mineralische Dämmstoffe fallen in die Brandschutzklasse A1, sie sind nicht brennbar. Und genau dazu gehören auch Kalziumsilikatplatten. Das Kernproblem bleibt jedoch: Die meisten sehr kostengünstigen Dämmstoffe sind brennbar. Günstige Dämmung und vorbeugender Brandschutz schließen sich aus. Wie sieht nun ein möglicher vorbeugender Brandschutz mit Hinsicht auf die Dämmung aus? Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die von der Außendämmung mit WDVS über Dach- und Kellerdämmung bis hin zur Innendämmung reichen. Wichtig zu wissen: Brände können außen am Gebäude wie auch innen im Gebäude ihren Anfang nehmen. Die Dämmung kann sich durch die Hitze der Wand hindurch genauso entzünden wie durch Funkenflug. Allen Szenarien vorzubeugen, ist nicht ganz einfach.